Methoden

Eine Person mit Laborkittel und Gummihandschuhen sieht durch ein Mikroskop

Serologie


  • Giemsa-gefärbter Blut-/Buffy Coat-Ausstrich
    Durch geeignete Techniken erfolgt eine differenzierte Färbung zellulärer Bestandteile des Blutes sowie intra- und extrazellulärer Blutparasiten sowie Rickettsien.

  • Knott-Test
    Dieses Konzentrationsverfahren ermöglicht die Identifikation von im Blut zirkulierenden L1 von Filarien. Eine wässrige Formalinlösung bewirkt dabei eine Hämolyse der Erythrozyten, die Mikrofilarien werden durch Zentrifugation angereichert. Abschließend erfolgt der mikroskopische Nachweis. Eine abendliche Blutabnahme ab 18.00 MEZ erhöht die Chance des Nachweises.

  • Antikörpernachweise (ELISA, IFAT, CATT)
    Antikörper-Nachweise gelingen meist ab dem 10. bis 14. Tag post infectionem. Da Antikörpertiter häufig sehr lange persistieren, eignen sich IFAT und ELISA meist nicht immer zur Therapiekontrolle.

    Der Enzyme Linked Immunosorbent Assay (ELISA) ist ein antikörperbasiertes Nachweisverfahren, das auf einer von enzymatisch katalysierten Farbreaktion beruht. Beim direkten ELISA binden primäre Antikörper an das nachzuweisende Antigen. Sekundäre, Enzym-konjugierte Antikörper binden spezifisch an den primären Antikörpern und setzen ein Farbsubstrat um. Die Farbreaktion zeigt damit das Vorhandensein von primären Antikörpern an. Beim kompetitiven ELISA besetzen primäre Antikörper Antigen-Epitope und verhindern dort das Andocken Enzym-markierter Antikörper. Hier weist das Ausbleiben einer Farbreaktion das Vorhandensein primärer Antikörper nach.

    Der IFAT (Immun-Fluoreszenz-Antikörper-Test) ähnelt dem direkten ELISA dahingehend, dass gebundene Primärantikörper mittels FITC-markierten Sekundärantikörpers nachgewiesen werden. In diesem Falle erfolgt die Anregung des Fluorophors mittels UV-Licht, die Lichtemission kann mit einem Fluoreszenzmikroskop detektiert werden.

    Beim CATT (Card Agglutination Test for Trypanosoma)werden zirkulierende Antikörper gegen verschiedene Trypanosomen-Arten nachgewiesen. Hierbei binden die Antikörper an Farbstoff-markiertes Antigen, was zur Ausfällung makroskopisch detektierbarer, farbiger Antigen-Antikörper-Agglutinate führt.

  • Antigennachweis (ELISA)
    Zirkulierendes Antigen weiblicher, fertiler Dirofilaria immitis bei Hund und Katze wird von einem spezifischen Antikörper gebunden. In einem 2. Schritt dockt ein anderer, primärer Enzym-gekoppelter Antikörper an. Nach Zugabe eines Farbsubstrates ermöglicht eine daraufhin einsetzende, durch das Enzym (Meerrettichperoxidase) katalysierte Farbreaktion den Nachweis von Parasitenantigen.

Molekularbiologie (PCR)

Die PCR ist eine sehr spezifische und sensitive Methode zum Nachweis von Erreger-DNA in unterschiedlichem Untersuchungsnaterial. Je nach Erreger kommen im Diagnostikzentrum konventionelle wie auch qRT-PCR-Techniken zum Einsatz.

Für die adäquate Auswahl des Probenmaterials ist zu berücksichtigen,

  • ob das Tier sich in der Parasitämie-/Bakteriämie befindet, und
  • ob der Erreger bei chronischen/subklinischen Erkrankungen ein anderweitiges Ziel-/Latenzorgan oder –gewebe aufsucht.

Somit impliziert ein negatives Ergebnis in der PCR nicht zwangsläufig eine Erregerfreiheit. Dies wird bei der Befundinterpretation berücksichtigt.

Koproskopie und Entomologie


  • Flotation
    Das Flotationsverfahren nach Fülleborn ist ein Konzentrations-Verfahren zur Untersuchung auf Zestoden- und Nematodeneier. Es dient auch zum Nachweis von Protozoen (z. B. der meisten Kokzidienoozysten). Pferdekot wird nach einem kombinierten Sedimentations-/Flotationsverfahren untersucht (siehe unten).

  • Sedimentation
    Dieses Verfahren ermöglicht den Nachweis sowohl der relativ schweren Trematodeneier, Diphyllobotrium latum-Eier sowie der Oozysten von z. B. Eimeria leuckarti und Eimeria macusaniensis in Kotproben. Die Untersuchung auf Fasciola hepatica bei Rind und Schaf kann durch einen serologischen Nachweis ergänzt werden (siehe Fasciola heptica-ELISA). Im Urinsediment von Fleischfressern können auch Nematodeneier von Capillaria plica und Dioctophyma renale nachgewiesen werden.

  • Kombiniertes Flotations-/Sedimentationsverfahren (Equiden)
    Die Kombinationsmethode steigert die Sensitivität des Nachweises von Helmintheneiern. V. a. Bandwurmereier werden mit höherer Sensitivität im Vergleich zur regulären Flotation nachgewiesen.

  • Quantitativer Nachweis von Parasiteneiern/Oozysten (McMaster-Methode)
    Mit diesem Verfahren kann die Ausscheidung von Kokzidienoozysten und Nematodeneiern quantifiziert werden. Unter Einsatz einer definierten Menge Kot in einem definierten Volumen Medium werden die Parasitenentwicklungsstadien ausgezählt. Dies ist eine Voraussetzung für das „targeted selective treatment“ bei Nutztieren und Pferden, ein System, bei dem erst nach Überschreiten einer definierten Obergrenze der Nematodeneiausscheidung behandelt wird. Dieses Verfahren bildet auch die Basis zur Wirksamkeitsprüfung bei Anthelmintika (Eizahlreduktionstest).

  • Auswanderung
    Das Auswanderungsverfahren nach Baermann-Wetzel wird zum Nachweis von Lungenwurmlarven verwendet.

  • Nativausstrich
    Ermöglicht den Nachweis von Parasitenentwicklungsstadien im Kot ohne großen Materialeinsatz; dieser Nachweis setzt jedoch eine hohe Ausscheidungsintensität voraus, wie z. B. bei einer Kryptosporidien-Infektion. Die Sensitivität ist somit eher gering.

  • MIFC
    Mit diesem Verfahren werden Fettstoffe abgeschieden, was die Untersuchung auf Parasitenentwicklungsstadien deutlich verbessert. Daher bietet es sich insbesondere bei Tierarten mit fettreichem Kot (Kalb, Ferkel, Fleischfresser) an. Es vereinfacht den Nachweis von z. B. Giardienzysten und Kokzidienoozysten.

  • Larvenanzucht nach Roberts und O´Sullivan
    Bei Vorliegen eines Resistenzverdachtes kann die beteiligte Helminthenfauna von Interesse sein. Die Larvenanzucht aus dem Kot kann hier eine Gattungs- bzw. Artdiagnose ermöglichen. So können bei Pferden Strongylidenlarven differenziert werden, während bei kleinen Wiederkäuern Haemonchus contortus von anderen Magen-Darm-Strongyliden unterschieden werden kann.

  • Spezifische Anfärbung von Haemonchus contortus-Eiern In diesem Spezialfärbeverfahren werden Haemonchus contortus-Eier aus Kotproben mit spezifischen, Erdnusslektin-gekoppelten Antikörpern markiert und fluoreszenzmikroskopisch erfasst. Gegenüber der Larvenanzucht ist dieses Vefahhren wesentlich schneller, erlaubt aber nur die Identifikation von Haemonchus contortus-Eiern gegenüber anderen Magen-Darm-Strongyliden-Eiern.

  • Koproantigen-ELISA
    Dieser ELISA ist eine sehr sensitive, qualitative Methode zum Nachweis von Giardia- bzw. Kryptosporidien-spezifischem Antigen.

  • Bestimmung von Helminthen und Ektoparasiten
    Diese erfolgt mikroskopisch anhand morphologischer Merkmale.