Über die Spezialsprechstunde „Mikrobiom-Sprechstunde“
Die „Mikrobiom-Sprechstunde“ ist einzigartig in Deutschland. Hier liegt der Fokus auf dem intestinalen Mikrobiom und zielgerichtetem Diätmanagement. Neben der klinischen Tätigkeit ist das Spezialistenteam auch in der Forschung sehr aktiv. Wissenschaftlich ist die Forschungsgruppe der Gastroenterologie auf die Langzeitkonsequenzen einer akuten Darmschädigung ausgerichtet. Dabei spielen die Störung der Darmbarrierefunktion und das intestinale Mikrobiom eine sehr wichtige Rolle.
So läuft die Spezialsprechstunde „Mikrobiom-Sprechstunde“ ab:
Sie können sich entweder gerne direkt an uns wenden oder Ihr Tierarzt überweist Sie an uns.
- ausführliche Anamnese mit gründlicher Erhebung von Vorerkrankungen und Medikamentenvorbehandlungen
- Ausschluss extraintestinaler Erkrankungen z. B. hormonelle Störungen
- Berücksichtigung verschiedener Faktoren einer Darmerkrankung, wie zum Beispiel Fütterungsmanagement
- intestinale Mikrobiota, Begleiterkrankungen, Medikamente, Umwelteinflüsse
- Spezialuntersuchungen wie Ultraschall und Endoskopie inkl. Histopathologie von Darmbiopsieproben
- Besprechung der erhobenen Befunde
Unser Team erstellt ein ganzheitliches, individuelles Therapieprogramm, das auf die Bedürfnisse des Tieres abgestimmt ist. Dies umfasst zum Beispiel:
- diätetische Anpassungen
- Gabe ergänzender Mineralstoffe und Vitamine
- antientzündliche Therapie mit Fokus auf nebenwirkungsarme Strategien
- Modulation der intestinalen Mikrobiotia, Probiotika und Kottransplantationen
So funktioniert die Kottransplantation
Die Kleintierklinik der LMU München verfügt über eine „Kot-Spende-Bank“, die ähnlich wie eine Blutbank funktioniert. Ausgesuchte gesunde Hunde spenden ihre Hinterlassenschaften, die dann im gefrorenen Zustand auf ihren Einsatz warten. Die Transplantation erfolgt über eine Sonde, die vorsichtig rektal eingeführt wird. Dieser Vorgang ist schmerzfrei für das Tier und kann unkompliziert ohne Narkose durchgeführt werden. Das Verfahren der Kottransplantation klingt ungewohnt doch unsere Forschung und Praxiserfahrung haben bewiesen, dass sich die gesunden Darmbakterien des Spender-Tieres im Darm des kranken Tieres ausbreiten und die Darmflora schon in kurzer Zeit wieder aufbauen.